Historie der Stickkunst

Die geschichtlichen Ursprünge der Stickerei lassen sich nicht genau terminlich fixieren. Nachdem die ersten Kleidungsstücke der Mensch- heit zwischen 38.000 und 10.000 v.Chr. entstanden sind, wurde der Wandel von Pelz- und Lederbekleidung zum textilen Gewand zwischen 14.000 und 6.000 v.Chr. vollzogen.
Bestickte Kleidungsstücke aus den Regionen Ägypten, China und Südamerika entstanden um 5.000 Jahre v.Chr. Auffallend ist hier, dass die Technik des Bestickens von Stoffen parallel und unabhängig in den verschiedenen Kulturen stattfand, ein Nachweis für eine bestimmte Ursprungsregion ist noch nicht gefunden.

Die Entwicklung und Verwendung der Motive in den verschiedenen Regionen ist jedoch höchst unterschiedlich und begann in Indien, China und Ägypten mit geometrischen Figuren, die später durch figürliche Darstellungen ergänzt wurden. Griechen und Römer übernahmen die Kunst Menschen- und Tiergestalten zu sticken aus der assyrischen Kultur, so findet man kostbare Stickereien auf den Gewändern von römischen Kaisern und Konsuln. Sollte sich die Stickerei im Mittelalter vor allem in Klöstern als Kunst weiterentwickelt haben, so wurde dieses Handwerk durch arabische Kunstanstalten im 11.ten Jahrhundert verfeinert. Der rege Handel zwischen den Ländern und Kontinenten brachte die Stickkunst über die orientalischen Handelswege zuerst nach England und dann über das Burgund auf das gesamte europäische Festland. Grundlage der Entwicklung von Stickmotiven und –Technik war wie wir aus der Steinzeit wissen, der Wunsch nach Abgrenzung und Individualisierung.

Im Mittelalter galt die Stickkunst als Privileg Adliger und Geistlicher und diente als Zeichen des Wohlstands. In vielen Klöstern wurden Verzierungen der Kirchenräume aus bestickten Textlilien angefertigt und auch die Krönungsmäntel deutscher Kaiser zeigen ein hoch entwickeltes künstlerisches Niveau.

Sticken war durch die enormen Kosten für Material, wie Seidengarne, Stoffe und vor allem Zeit der Oberschicht vorbehalten. Eine Stickerei in Auftrag zu geben war selbst für die Angehörigen der  Oberschicht unerschwinglich.

Da adelige Frauen das Sticken bereits in ihrer Kindheit erlernten wurde die Technik zunächst in den wohlhabenden Bevölkerungsschichten durch die Generationen weitergegeben und erhielt seinen elitären Charakter. Mit zunehmenden Bildungsniveau im Zeitalter des Biedermeiers Anfang des 19.ten Jahrhunderts, gelang es dieser Kunst auch im privaten Bereich an Bedeutung zu gewinnen und entwickelte sich von der Anfertigung nützlicher Gegenstände für den Alltagsgebrauch, die in Teegesellschaften und Familienkreisen angefertigt wurden, zur Freizeitbeschäftigung bürgerlicher und adeliger Frauen.

Diesen frühzeitlichen „Workshops“ ist es zu verdanken, dass die Stickerei heute ein buntes Sortiment an Sticktechniken, wie den Kreuzstich, den Gobelinstich, die Hardanger - Stickerei oder die Ajourstickerei bereithält. Viele Kunstwerke kombinieren diese und viele anderen Techniken miteinander. Mit der riesigen Auswahl an Materialien, die der Fachhandel oder auch unser Webshop bereithält, ist den persönlichen Gestaltungsvorlieben keine Grenze gesetzt. Durch dieses hohe Maß an Kreativität verbunden mit einem engen Rahmen für die Gestaltung der Arbeitsabläufe und Strukturen, gewinnt das Sticken auch im therapeutischen Bereich zunehmend an Bedeutung.
Welchen Zweck Sie auch immer mit der Beschäftigung rund um’s Sticken verfolgen, wir sind der richtige Partner, um alle aufkommenden Fragen zu klären und Ihren Bedarf zur Ausübung dieses ehemals höchst elitären Hobbies zu decken.

Wo auch immer Sie Stickbänder mit dem Zeichen V & H erwerben, Sie kaufen stets das Original.

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